Umwelt und Klimaschutz

Umwelt- und Klimaschutz in Großhansdorf

zu sehen ist ein Logo mit einem Baum, Gewässer und einem Stein. auf dem Logo steht der Text Klimaschutz

Hier finden Sie aktuelle Infromationen und Projekte in den Bereichen Klima- und Umweltschutz.

Einleitung:

Wäsche, Wärme, Beleuchtung: Es gibt unzählige Möglichkeiten, CO2 einzusparen. Das Beste daran? Viele dieser Maßnahmen lassen sich ganz einfach umsetzen und erfordern kaum eine Umstellung im Alltag. Wir haben für Sie einige dieser Tipps zusammengestellt – viel Spaß beim Ausprobieren

1. Wechsle zu Ökostrom

Konventioneller Strom aus Kohle, Gas und Öl belastet das Klima erheblich. Der Umstieg auf Ökostrom ist jedoch einfach und leistet einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Erneuerbare Energien wie Sonne, Wind und Geothermie erzeugen kaum CO2. Ein Wechsel zum Ökostromanbieter kann in einem Vier-Personen-Haushalt jährlich bis zu einer Tonne CO2 einsparen. Eine eigene Solaranlage auf dem Dach ermöglicht zusätzlich den Eigenverbrauch von grünem Strom.

2. Fahrrad, Bus und Bahn statt Auto

Der Verkehrssektor verursacht etwa 20 % der CO2-Emissionen in Deutschland. Eine Verkehrswende ist dringend notwendig, doch jeder Einzelne kann bereits durch das Fahrradfahren oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einen Beitrag leisten. Wer 5 Kilometer Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurücklegt, spart rund 310 kg CO2 pro Jahr. Besonders in der Stadt sind Rad und Fußweg oft schneller als das Auto. Für größere Einkäufe bietet sich ein Lastenrad an, und E-Bikes oder Carsharing-Dienste eignen sich für längere Strecken.

Sie möchten nach Hamburg? In Großhansdorf haben wir ein breites Angebot an Nahverkehrsmöglichkeiten, mit denen Sie bequem und umweltfreundlich ans Ziel kommen. Nutzen Sie die regionalen Busverbindungen und die U-Bahnlinie U1, um die Stadt zu erreichen, und tragen Sie so aktiv zum Klimaschutz bei.

3. Kurzstreckenflüge vermeiden

Fliegen ist eine der klimaschädlichsten Arten zu reisen. Ein Flug von Hamburg nach München verursacht etwa 310 kg CO2 pro Person, während eine Bahnfahrt nur rund 37,4 kg CO2 verursacht. Wer auf Kurzstreckenflüge verzichtet und lieber die Bahn wählt, reduziert den CO2-Ausstoß erheblich.

4. Pflanzliche Lebensmittel bevorzugen

Eine Ernährung, die überwiegend auf pflanzlichen Lebensmitteln basiert, kann den persönlichen CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren. Produkte wie Butter und Rindfleisch verursachen vergleichsweise hohe CO2-Emissionen, während pflanzliche Alternativen oft klimafreundlicher sind. Wer den Anteil von Fleisch und Milchprodukten reduziert, kann im Jahr zwischen 300 und 400 kg CO2 einsparen. Eine Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Getreide leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Wenn Fleisch auf den Teller kommt, ist es sinnvoll, auf Bioqualität zu achten. Viele Bio-Lebensmittel unterstützen durch ihre Anbaumethoden die Artenvielfalt und fördern eine nachhaltigere Landwirtschaft.

5. Saisonal und regional einkaufen

Saisonale und regionale Bio-Produkte sind besonders klimafreundlich. Sie haben kürzere Transportwege und vermeiden unnötige CO2-Emissionen. Heimische Produkte wie Erdbeeren im Frühsommer oder Rapsöl aus der Region sind umweltschonender als importierte Produkte. Ein Saisonkalender hilft, sich über die saisonalen Angebote zu informieren und klimafreundlicher einzukaufen.

6. Heizkosten senken

Öl- und Gasheizungen sind große Klimabelastungen. Schon eine Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spart bis zu 6 % der Heizenergie. Während Abwesenheit sollte die Heizung heruntergedreht werden, und statt Fenster dauerhaft zu kippen, ist Stoßlüften effizienter. Eine Reduktion der Raumtemperatur auf 20 Grad, anstatt 22 Grad, spart zusätzlich Energie.

7. Effizient Wäsche waschen

Leicht verschmutzte Kleidung, die nur getragen wurde, wie Slips, Socken, T-Shirts, Blusen, Hemden, Jeans und Hosen, kann problemlos bei 30 Grad gewaschen werden. Auch für Bettwäsche, Hand- und Geschirrtücher sowie Waschlappen reicht in vielen Fällen eine niedrige Temperatur aus. Moderne Waschmittel wirken bereits ab 20 Grad, da sie Enzyme enthalten, die den Schmutz zersetzen und mit dem Wasser ausspülen. Achte darauf, dass das Waschmittel für niedrige Temperaturen geeignet ist – entsprechende Hinweise findest du auf der Verpackung.

Für hygienische Sauberkeit, insbesondere bei Menschen mit schwächerem Immunsystem, sollten Textilien wie Unterwäsche, Bettwäsche und Handtücher bei 60 Grad gewaschen werden. Dies tötet Bakterien und Pilzsporen zuverlässig ab. Es reicht jedoch, die Waschmaschine einmal im Monat bei 60 Grad laufen zu lassen, um Ablagerungen im Inneren zu lösen und die Maschine sauber zu halten.

Das Waschen bei niedrigeren Temperaturen spart Energie, da der größte Teil des Stromverbrauchs für das Aufheizen des Wassers verwendet wird. Ein Waschgang bei 30 Grad benötigt bis zu zwei Drittel weniger Strom als bei 60 Grad. Moderne Waschmaschinen bieten oft eine Kaltwasser-Option, die ebenfalls genutzt werden kann, solange das Waschmittel entsprechend wirksam ist.

Für eine umweltfreundliche Wäsche sollte man zudem ein Ökoprogramm wählen, da diese längere Laufzeiten haben und bei niedrigen Temperaturen gründlich reinigen. Schnellprogramme sind hingegen weniger effizient und verbrauchen oft mehr Energie als nötig.

8. Energieeffiziente Geräte bevorzugen

Beim Kauf von Haushaltsgeräten wie Kühlschränken, Waschmaschinen und Geschirrspülern sollte auf die Energieeffizienz geachtet werden. Geräte der höchsten Effizienzklasse sparen langfristig nicht nur Strom, sondern auch CO2.

9. Secondhand statt neu kaufen

Secondhand-Käufe schonen die Ressourcen und verringern den CO2-Ausstoß, der bei der Produktion und dem Transport neuer Produkte entsteht. Kleidung, Möbel oder Elektronik gebraucht zu kaufen, spart Ressourcen und ist oft auch günstiger.

10. Verzichte auf Einmal-Verpackungen

Einwegverpackungen belasten die Umwelt erheblich. Mehrweg-Alternativen wie Gemüsenetze, Dosen oder Trinkflaschen sind mittlerweile leicht zugänglich. Der Verzicht auf Einwegprodukte spart Müll und Ressourcen. Unverpackt-Läden bieten eine Möglichkeit, Plastikmüll zusätzlich zu reduzieren.

11. Achte auf nachhaltige Holzprodukte

Tropenhölzer wie Teak sind oft umweltbelastend, da für ihren Anbau große Flächen Regenwald gerodet werden. Heimische Hölzer wie Eiche, Kiefer oder Robinie sind bessere Alternativen. Achte beim Kauf von Holzmöbeln auf nachhaltige Zertifikate wie das FSC-Siegel, das für verantwortungsvolle Forstwirtschaft steht.

12. Grillkohle aus nachhaltigen Quellen

Konventionelle Grillkohle stammt häufig aus Tropenholz, was die Umwelt schädigt. Eine klimafreundlichere Alternative sind Grillkohlen aus Abfallprodukten wie Maiskolben, Kokosschalen oder Olivenkernen, die im Handel erhältlich sind und natürliche Ressourcen schonen.

13. Setze auf langlebige und wiederverwendbare Produkte

Viele Einwegprodukte wie Wattestäbchen, Einmalrasierer und Küchenrollen lassen sich durch langlebige Alternativen ersetzen. Wiederverwendbare Abschminkpads, Edelstahlrasierer und Stofftaschentücher schonen die Umwelt und sparen langfristig Geld.

14. Reduziere deinen Konsum

Bevor du etwas Neues kaufst, überlege, ob du es wirklich brauchst. Viele Dinge lassen sich auch leihen oder gebraucht kaufen. Ein bewusster Konsum schont die Umwelt und spart Geld. Für Bücher, Werkzeuge oder Kleidung gibt es zahlreiche Verleih- und Tauschmöglichkeiten.

15. Wähle nachhaltig hergestellte Kleidung

Die Textilindustrie verbraucht viel Wasser und Energie. Achte beim Kauf auf nachhaltige Materialien wie Bio-Baumwolle oder recycelte Stoffe. Langlebige Kleidung hält länger und produziert weniger Müll. Secondhand-Kleidung ist ebenfalls eine klimafreundliche Wahl.

16. Großpackungen bevorzugen

Der Kauf von Großpackungen reduziert den Verpackungsmüll pro Einheit und spart Transportkosten. Besonders bei haltbaren Produkten wie Reis, Shampoo oder Waschmittel sind Großpackungen sinnvoll.

17. Trinke Wasser aus der Leitung

Leitungswasser in Deutschland hat eine sehr gute Qualität und ist die umweltfreundliche Alternative zu Flaschenwasser.

18. Vermeide Palmöl in Lebensmitteln und Kosmetik

Palmöl steckt in vielen verarbeiteten Lebensmitteln und Kosmetikprodukten und trägt zur Abholzung von Regenwäldern bei. Achte beim Einkauf auf palmölfreie Produkte oder solche, die zertifiziert nachhaltiges Palmöl enthalten (RSPO-Siegel).

19. Richtig kochen und Energie sparen

Beim Kochen kannst du Energie sparen, indem du immer einen Deckel auf den Topf setzt und die passende Topfgröße wählst. Wasser im Wasserkocher zu erhitzen ist energieeffizienter als auf dem Herd. Gefrorene Lebensmittel vorher aufzutauen spart zusätzlich Energie.

20. Drucke nur, wenn es notwendig ist

Versuche, so wenig wie möglich zu drucken. Wenn doch, dann nutze Recyclingpapier und drucke doppelseitig. Achte auf Papiere mit FSC- oder Blauer Engel-Siegel.

21. Gestalte deinen Garten insektenfreundlich

Pflanze Blumen und Sträucher, die Insekten unterstützen. Chemische Pestizide sollten vermieden werden. Ein Teich oder eine Wasserstelle bietet den Tieren zudem Zugang zu Wasser. Weniger häufiges Rasenmähen schafft Rückzugsorte für Insekten und spart Energie.

22. Haus und Wohnung energetisch sanieren

Eine gute Dämmung von Dach, Fenstern und Wänden spart Heizkosten und Energie. Überprüfe bei Renovierungen die Energieeffizienz deines Hauses und lass dich beraten, wo Einsparpotenziale liegen.

23. LED-Lampen einsetzen

LED-Lampen sind deutlich energieeffizienter als herkömmliche Glühbirnen oder Halogen und haben eine längere Lebensdauer. Der Wechsel zu LED-Lampen spart Strom und schont das Klima.

24. Wassersparend leben

Wasserknappheit kann auch in Deutschland ein Thema werden, besonders in heißen Sommern. Regenwasser zu sammeln und es zum Gießen im Garten zu nutzen, ist eine einfache Möglichkeit, Wasser zu sparen. Installiere wassersparende Duschköpfe, die den Wasserfluss reduzieren, ohne dass der Komfort leidet. Kurzes Duschen statt Baden spart ebenfalls eine Menge Wasser und Energie – noch besser ist es, gelegentlich auch kalt zu duschen, statt immer warm. Das spart Energie für die Wassererwärmung und kann an heißen Tagen auch sehr erfrischend sein.

Klimaschutz in Großhansdorf:

In Großhansdorf erkennen wir die Notwendigkeit des Klimaschutzes und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Die Zunahme extremer Wetterereignisse hat uns verdeutlicht, dass auch wir einen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten müssen.

Großhansdorf hat im Bereich des Klimaschutzes stets versucht eine Vorreiterrolle einzunehmen. Mit der Entwicklung und teilweisen Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes haben wir wichtige Schritte unternommen, um unsere Gemeinde nachhaltiger zu gestalten. Auch wenn nicht alle geplanten Sanierungsmaßnahmen bisher realisiert werden konnten, sind die bereits durchgeführten Projekte ein Beleg für unser Engagement.

Unsere Initiativen in den Schulen, obgleich in Teilen veraltet, haben beachtliche Ergebnisse erzielt und zu einem gesteigerten Umweltbewusstsein bei Schülern, Lehrern und in der gesamten Gemeinschaft geführt. Diese Erfolge motivieren uns, auch zukünftig Bildung und Sensibilisierung als wesentliche Säulen unserer Klimaschutzstrategie zu betrachten.

Ein Blick in die Zukunft:

Die Entwicklung der lokalen Infrastruktur, einschließlich der Förderung von Mikromobilität (Fahrräder, Roller usw.), ist ein zentraler Teil unserer zukünftigen Bemühungen. Wir erkennen die Bedeutung einer gut ausgebauten und sicheren Infrastruktur für Fahrräder und andere Formen der Mikromobilität als entscheidenden Faktor für eine nachhaltige Mobilitätswende.

Energieeffizienz bleibt nach wie vor ein Kernthema. Durch gezielte Maßnahmen und Projekte streben wir eine weitere Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen an. Die bisherigen Erfolge bestärken uns in dem Vorhaben, den Standard der Energieeffizienz in der Gemeinde kontinuierlich zu erhöhen. Im Rahmen dieser Bestrebungen nimmt die kommunale Wärmeplanung eine Schlüsselrolle ein.

Sie möchten mehr über kommunale Wärmeplanung erfahren? Hier finden Sie weitere Informationen.

Gemeinsam für den Klimaschutz:

In Großhansdorf wissen wir, dass der Klimaschutz gemeinsame Anstrengungen bedarf. Mit der kontinuierlichen Verbesserung unserer Infrastruktur, der Steigerung der Energieeffizienz und einem starken Fokus auf Bildung und Information, setzen wir uns für eine lebenswerte Zukunft ein. Unsere Pläne und Projekte spiegeln den Willen wider, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen die uns gegeben sind.

Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen, für Großhansdorf, für unser Klima und für die kommenden Generationen.

Mikromobilität

Die Fortbewegung mit elektrisch motorisierten sowie nicht motorisierten Kleinst- und Leichtfahrzeugen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Einst ein Massenfortbewegungsmittel, blickt das Fahrrad, auf eine faszinierende Geschichte zurück.

Heute, wie früher, erfreuen sich das Fahrrad und ähnliche Fahrzeuge großer Beliebtheit. Andere Formen der Mikromobilität wie E-Scooter und E-Bikes gewinnen immer mehr an Zuspruch. Diese Fahrzeuge bieten umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Transportmitteln wie PKWs und tragen zur Reduzierung städtischer Verkehrsprobleme und Luftverschmutzung bei. Sie sind nicht nur effizient in Bezug auf den Energieverbrauch, sondern auch hervorragend geeignet, um auf kurzen bis mittleren Strecken schnell und flexibel unterwegs zu sein.

Die Gemeinde Großhansdorf zeigt ihr Engagement für die Förderung der Mikromobilität durch gezielte Infrastrukturentwicklung und die Umsetzung unterstützender Initiativen wie das Stadtradeln.

Was ist Stadtradeln?

Stadtradeln ist in erster Linie ein Wettbewerb, der Menschen aller Altersgruppen dazu ermutigt, das Auto stehen zu lassen und stattdessen das Fahrrad für ihre täglichen Wege zu nutzen. Ziel ist es innerhalb von drei Wochen möglichst viele Kilometer Klimafreundlich zurückzulegen. Doch beim STADTRADELN geht es um mehr als nur um Wettbewerb; es geht um die Sensibilisierung für den Radverkehr als nachhaltige Alternative zum motorisierten Individualverkehr und um die Förderung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur.

Die Gemeinde Großhansdorf nimmt im Jahr 2024 bereits zum sechsten Mal am bundesweiten Stadtradeln teil, um durch gemeinschaftliches Radfahren die Umwelt zu schützen und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern.

Potenziale

Der Umstieg auf das Fahrrad hat das Potenzial, einen signifikanten Teil der klimaschädlichen CO2-Emissionen im Verkehr zu reduzieren. Darüber hinaus kann durch die Förderung des Radverkehrs wertvolle Verkehrsfläche eingespart und für andere Zwecke genutzt werden. Weniger versiegelte Flächen und mehr Raum für Radfahrende verbessern nicht nur die Umwelt, sondern auch die Lebensqualität in unserer Gemeinde.

Blick nach vorne

Das Auto war über Jahrzehnte das Maß aller Dinge im Bereich Mobilität. Durch die Förderung von Alternativen wie das Fahrrad, E-Scooter und E-Bikes eröffnen wir Wege zu einer resilienten und nachhaltigen Mobilitätskultur. Dieser Ansatz stärkt unsere Gemeinschaft, indem er den sozialen Zusammenhalt fördert und einen inklusiveren Zugang zur Mobilität gewährleistet. Darüber hinaus ist die Unterstützung der Mikromobilität ein entscheidender Schritt, um unsere Umweltziele zu erreichen und die Lebensqualität für alle zu verbessern. Durch Initiativen wie das Stadtradeln beweisen wir, dass lokale Maßnahmen globale Veränderungen vorantreiben können. Lassen Sie uns also weiterhin neue Möglichkeiten erkunden und die Weichen für eine grünere, gesündere und aktivere Zukunft stellen.

Flyer über die Vorteile vom Radfahren

Kommunale Wärmeplanung

In Deutschland entfielen 2021 56% des nationalen Energieverbrauchs auf den Wärmesektor. Wichtig hierbei ist die Unterscheidung in die Sektoren Industrie, Haushalte und Gewerbe. In jedem Sektor wird Wärme in verschiedenen Formen benötigt. Im Industriesektor spielt insbesondere die Prozesswärme eine wichtige Rolle, während im Privatsektor der größte Anteil des Gesamtwärmeverbrauchs auf Raumwärme entfiel. Auf die Raumwärme entfiel 2021 28 %, auf die Prozesswärme 22 % des nationalen Gesamtenergieverbrauchs. Insgesamt ist der Wärmemarkt für 40% des CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Im Gegensatz zum Stromsektor, in dem der Anteil der erneuerbaren Energien bei 41% liegt, wurden im Jahr 2021 lediglich 16,2% der für Wärme benötigten Energie aus erneuerbaren Energiequellen bezogen.[1]

Die Notwendigkeit einer Transformation

Die Preisvolatilität fossiler Brennstoffe wurde uns schmerzlich vor Augen geführt, als die Heizkosten aufgrund von Preissteigerungen bei Gas und Öl stark anstiegen. Eine zukunftsfeste, verlässliche und bezahlbare Wärmeversorgung erfordert daher einen grundlegenden Wandel: den Übergang zu erneuerbaren Energien und die Nutzung unvermeidbarer Abwärme aus Industrieanlagen und Rechenzentren.

Strategische Planung für eine nachhaltige Wärmeversorgung

Die kommunale Wärmeplanung ist der Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderung. Sie zielt darauf ab, die heute überwiegend auf fossilen Brennstoffen basierende Wärmeversorgung auf erneuerbare Quellen umzustellen. Dies erfordert eine umfassende Analyse der aktuellen Energieverbräuche und die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Integration erneuerbarer Energien.

Das Wärmeplanungsgesetz, das im Januar 2024 in Kraft getreten ist, bildet die rechtliche Grundlage für die flächendeckende Einführung einer kommunalen Wärmeplanung in Deutschland. Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis zum 30. Juni 2026 einen Wärmeplan vorlegen; kleinere Gemeinden, unsere Gemeinde eingeschlossen, haben bis zum 30. Juni 2028 Zeit. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen und eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu realisieren.

Die Wärmeplanung ist ein mehrstufiger Prozess

Die kommunale Wärmeplanung umfasst mehrere Schritte:

  1. Eignungsprüfung: Identifikation von Gebieten, die sich für eine Versorgung durch Wärme- oder Wasserstoffnetze eignen.
  2. Bestandsanalyse: Analyse des aktuellen Wärmebedarfs und der eingesetzten Energieträger.
  3. Potenzialanalyse: Ermittlung der Potenziale für die Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien und für die Nutzung unvermeidbarer Abwärme.
  4. Einteilung in Wärmversorgungsgebiete: Auf Basis der Analysen werden Gebiete für verschiedene Wärmeversorgungsarten identifiziert.
  5. Entwicklung eines Zielszenarios: Erarbeitung einer langfristigen Vision für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
  6. Umsetzungsstrategie: Entwicklung konkreter Maßnahmen, um das Zielszenario zu erreichen.

Die kommunale Wärmeplanung bietet eine einmalige Chance, die Wärmeversorgung nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig zur Erreichung der Klimaziele beizutragen. Sie erfordert strategisches Denken, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Bereitschaft, neue Wege einzuschlagen.


[1] Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages. Die Wärmewende in Deutschland Bedeutung, Ziele und Umsetzbarkeit, Aktenzeichen: WD 5 - 3000 - 010/23

Seit einigen Jahren ist ein vermehrtes Insektensterben festzustellen. An einem einfachen Beispiel lässt sich der Artenrückgang veranschaulichen:

nach einer längeren Autofahrt im Sommer waren vor 30 Jahren Windschutzscheibe und Kühlergrill mit einer Schicht aus Insektenleichen bedeckt. Die gleiche Fahrt hinterlässt aber heute kaum noch derartige Spuren.

Der Artenrückgang ist sicherlich zum großen Teil auf den oftmals unsachgemäßen Einsatz von Pestiziden (Pflanzenschutzmitteln) zurückzuführen. Unter den Oberbegriff Pestizide fallen unter anderem: Herbizide gegen Pflanzen, Fungizide gegen Pilze und Insektizide gegen Insekten. Deren Anwendung hat weitreichende Folgen für Vögel und andere Tiere wie Kleinsäuger und Fische, deren Nahrungsgrundlage Insekten bilden. Pestizide zerstören neben den Insekten selbst auch Wildpflanzen und somit die Lebensräume von Tieren, sie schaden dem Boden und den darin lebenden Organismen.

Durch die Belastung der Böden und Verunreinigung der Gewässer bestehen letztendlich auch Risiken für die menschliche Gesundheit.

Die Gemeinde Großhansdorf hat sich schon vor fast 30 Jahren dafür entschieden keine Pestizide auf öffentlichen Flächen einzusetzen.

Auf der Internetseite des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) können Sie nachschauen, wie viele Kommunen sich der Initiative bereits angeschlossen haben (www.bund.net/umweltgifte/pestizide/pestizidfreie-kommune/). Von den 11.054 Gemeinden Deutschlands haben lt. BUND bis jetzt 210 einen Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden erklärt.

 

Wie ist der Pestizidverzicht in Großhansdorf erlebbar?

Die Wildkräuter an den Straßenrändern und auf Wegen werden mit Wildkrautbürsten mechanisch entfernt oder mit Gasbrennern abgeflammt. Die Grünanlagen werden ebenfalls von den gemeindlichen Bauhofsmitarbeitern oder von Vertragsfirmen gepflegt. Die Wildkräuter werden hier per Hand aus den Rabatten entfernt.

Ebenfalls sind die Pächter gemeindlicher Flächen vertraglich verpflichtet keine Pestizide auf den Pachtflächen auszubringen.

 

Was unternimmt die Politik vor Ort?

Im Bau- und Umweltausschuss vom 20.03.2018 haben alle Fraktionen den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen inhaltlich zugestimmt, dass auch zukünftig auf öffentlichen Flächen keine Pflanzenschutzmittel zur Anwendung kommen sollen. Die Gemeindeverwaltung wird gebeten, die Bevölkerung über die Auswirkungen von Pestiziden zu informieren und Alternativen aufzuzeigen. Um die Grünanlagen insektenfreundlicher zu gestalten, ist es zudem angedacht, bienen- und insektenfreundliche Blühflächen zu initiieren.

Eine sinnvolle Umgestaltung von Grünanlagen und Gartenflächen kann zur Eindämmung des Bewuchses von Wildkräutern führen. Bereits in vielen Kommunen wird mit speziellen Stauden und Bodendeckern gearbeitet, damit die Fläche möglichst flächendeckend mit den gewünschten Pflanzen bedeckt ist und die Wildkräuter keine Chance haben. Vorteil ist, dass weniger Pflegeaufwand entsteht und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln entbehrlich wird.

Der richtige Pflegezeitpunkt führt auch zu einer Minimierung des Aufwandes. Dazu gehören die Beseitigung des Altbewuchses im Herbst und die rechtzeitige Bekämpfung im Frühjahr.

 

Welche Alternativen gibt es dem unerwünschten Wildwuchs auf dem heimischen Grundstück zu begegnen?

Mechanisch kommen Wildkrautbürsten – und kratzer, Freischneider, Mähgeräte, Spaten, Hacke und Harke zum Einsatz. Auch der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Abhängig von der Bodenbeschaffenheit lassen sich Wildkräuter bei längerer Trockenheit einfacher entfernen, als bei wachstumsfördernder feuchter Witterung.

Thermische Verfahren kommen auf versiegelten Flächen zum Einsatz, wie z.B. Abflamm- und Infrarotgeräte oder Applikatoren die mit heißem Schaum, Dampf oder Wasser arbeiten.

 

Muss wirklich immer alles weg?

Jeder Gartenbesitzer sollte sich fragen, ob überall im Garten die Wildkräuter „bekämpft" werden müssen. Vielleicht findet sich im Garten ein abgelegener Bereich, in dem sich die Natur frei entwickeln kann. Vollkommen naturnah angelegte Gärten fördern die biologische Vielfalt. Sie werden sehen, dass sich immer mehr Insekten und Vögel in Ihrem Garten wohl fühlen.

Machen Sie mit und gestalten Sie Ihren Garten insekten- und bienenfreundlich!

Weitere Tipps und Informationen finden Sie z.B. hier:

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/naturschutz-im-garten/20386.html

https://www.garten.schule/bienenfreundlicher-garten/

Knicks gehören zu den prägenden, überwiegend im 18. und 19. Jahrhundert angelegten Landschaftselementen in Schleswig-Holstein. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier-und Pflanzenarten –darunter auch viele gefährdete Arten. Zudem üben Knicks wichtige Boden-und Klimaschutzfunktionen im waldarmen Schleswig-Holstein aus. Der Gesetzgeber trägt der besonderen Bedeutung der Knicks für die Biodiversität und die kulturelle Identität des Landes durch die Schutzbestimmungen im Bundes- und Landesnaturschutzgesetzes Rechnung. Damit soll sichergestellt  werden, dass Knickbestand grundsätzlich nicht verringert wird und die Funktionen der Knicks durch eine fachgerechte Knickpflege erhalten bleiben.

Als Bestandteil der Kulturlandschaft stehen Knicks jedoch auch unter dem Einfluss wechselnder Anforderungen an die Landwirtschaft und anderer Nutzungen.

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